Die wenigsten Trainer:innen haben im Training eine Ballmaschine zur Verfügung. Dabei ist unbestritten dass es sich um ein tolles Hilfsmittel handelt, mit dem gezielt (besonders) in der Annahme und der Abwehr gearbeitet werden kann.
Allgemeiner Nutzen der Ballmaschine
Ergänzung, nicht Ersatz!
Ballmaschinen sind ein wertvolles Hilfsmittel, können aber das Training in realistischen Spielsituationen nicht ersetzen. Sie dienen dazu, spezifische Aspekte des Spiels gezielt und präzise zu trainieren.
Individuelle Fähigkeiten fördern: Der Fokus liegt darauf, Fähigkeiten wie Antizipation und situative Entscheidungen zu verbessern, indem konkrete Spielsituationen simuliert werden.
Anwendungsbereiche:
- Präzise Ballflugkurven und konstante Wiederholungen
- Hohe Handlungsdichte durch zahlreiche Ballkontakte.
Hinweise:
- Verschiedene Modelle reagieren sehr empfindlich auf Bälle mit auch nur leicht unterschiedlichen Luftdrücken; als Ergebnis können so Bälle statt konstant mit sehr unterschiedlichen Winkeln aus der Maschine geschossen werden
- Ballmaschinen erzeugen einen deutlich höheren Abrieb an Bällen als im „normalen“ Gebrauch. Bälle gehen mit dem Einsatz von Ballmaschinen schneller kaputt/ die Oberfläche reibt sich ab.
- Gebt allen, die mit/ direkt an der Ballmaschine arbeiten eine Einweisung
Aufbau und Funktion der Ballmaschine
- Ballmaschinen nutzen zwei gegeneinander rotierende Rollen, die durch Elektromotoren angetrieben werden.
- Der Ball wird zwischen den Rollen durchgezogen, wodurch er beschleunigt und in eine gewünschte Flugbahn gelenkt wird.
- Einstellmöglichkeiten:
- Höhe und Neigungswinkel für die Ballflugbahn.
- Rotationsgeschwindigkeit für Effekte wie Flatterbälle oder Topsin.
- Ballgeschwindigkeit für unterschiedliche Trainingsniveaus.
Vorgehen im Training
1. Aufwärmen:
Allgemeine Übungen, oft mit Fokus auf Beinarbeit (z. B. mit Koordinationsleitern oder Hürden)
2. Technik- und Ballgefühl:
Übungen zur Verbesserung von Annahme und Ballhandling
Spieler:innen werden langsam an die Ballmaschine gewöhnt, beginnend mit moderaten Geschwindigkeiten (Frauen: 65–70 km/h, Männer: 75–80 km/h)
3. Einstiegsblöcke:
Maximal 30 Wiederholungen pro Serie.
Nach Anpassung der Spieler:innen an die Geschwindigkeit erfolgt eine schrittweise Erhöhung
4. Erweiterte Trainingsvarianten:
- Steigerung der Ballgeschwindigkeit bis zu Spitzenwerten (z. B. 130 km/h für Männer)
- Wechselnde Geschwindigkeiten oder Techniken (z. B. Float- vs. Topspin-Aufschläge); Ballmaschinen benötigen ein wenig Zeit, bis die Rollen starten/stoppen. Unmittelbar nacheinander sind also kein Topspin und Float-Aufschlag zu realisieren. Nach ca. 5-10 Sekunden kann aber gewechselt werden.
- Kombination mit manuellen Aufschlägen/ Angriffen durch Trainer oder Spieler
- Einsatz auch im Zuspiel, um Angreifer:innen konstante Trainingsmöglichkeiten zu bieten
Vorteile und Grenzen
Vorteile:
Hohe Präzision und Wiederholbarkeit
Anpassbar an Spieler:innenfähigkeiten und -niveaus
Ermöglicht gezieltes Training unter kontrollierten Bedingungen
Grenzen:
Echte Spielsituationen (wie das Antizipieren der Bewegungen eines Gegenspielers) können nicht simuliert werden.
Die Ballmaschine sollten nur ergänzend eingesetzt werden, um situatives Spielverhalten zu fördern.
Fazit
Die Ballmaschine ist ein effektives Werkzeug, um technische und taktische Fähigkeiten im Volleyball zu entwickeln. Durch gezielte Einstellungen können Trainer:innen spezifische Herausforderungen schaffen, die Spieler:innen helfen, ihre Fähigkeiten zu schärfen. Entscheidend ist jedoch, den Einsatz der Maschine mit spielspezifischen Übungen zu kombinieren, um ein ganzheitliches Training zu gewährleisten.
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