Asian Volleyball Confederation (AVC)

Die im Jahr 1952 gegründete „Asian Volleyball Confederation“ ist der kontinentale Dachverband des asiatischen und ozeanischen Volleyballsports. Er ist der größte und nach dem südamerikanischen Volleyballverband „Confederación Sudamericana de Voleibol“ (CSV) zweitälteste Kontinentalverband des Volleyballs weltweit und hat seinen Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Peking. Die AVC setzt sich aus 65 Mitgliedsländern aus Asien und Ozeanien zusammen, den sogenannten Nationalverbänden. 1993 ist die „Asian Volleyball Confederation“ aufgrund ihrer geografischen Größe und hohen Mitgliederzahl als erster Kontinentalverband überhaupt in 5 verschiedene, regionale Zonenverbände unterteilt worden: „Central Asia“ (Zentralasien), „Eastern Asia“ (Ostasien), „South Eastern Asia“ (Südwestasien), „Western Asia“ (Westasien bzw. Vorderasien) und „Oceania“ (Ozeanien). Als kontinentaler Dachverband ist die AVC nicht nur für die Leitung, Verwaltung, Entwicklung und Förderung des asiatischen und ozeanischen Volleyballsports und Beachvolleyballs zuständig, sondern repräsentiert auch ihre 65 Mitgliedsverbände auf der Ebene des Volleyball-Weltverbandes „Fédération Internationale de Volleyball“ (FIVB). Denn gemeinsam mit den übrigen 4 Kontinentalverbänden, der CAVB in Afrika, der CEV in Europa, der CSV in Südamerika und der NORCECA in Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik, untersteht die „Asian Volleyball Confederation“ dem Vorsitz und der Aufsicht des internationalen Volleyball-Dachverbandes FIVB.

Das Bild zeigt das Logo der Asian Volleyball Confederation (AVC). Links zieht man ein Volleyballstrichmännchen. Rechts daneben stehen die Buchstaben AVC in grün, rot und blau. Darunter ist Asian Volleyball Confederation ausgeschrieben.

Das Logo der Asian Volleyball Confederation (AVC)

Gründung der „Asian Volleyball Confederation“

Nachdem der Japaner Nishikawa im April 1952 ein erstes Konzept für einen asiatischen Volleyball-Kontinentalverband vorgelegt hatte, wurde schon wenige Wochen später, am 6. Mai 1952, die „Asian Volleyball Confederation“ gegründet. Der mit 65 Mitgliedsverbänden heute größte Kontinentalverband bestand damals aus gerade einmal 12 Mitgliedsstaaten. Aufgrund seiner tatkräftigen Initiative, mit der er die Gründung eines asiatischen Volleyballverbandes voranbrachte, wurde Nishikawa auch zum ersten AVC-Verbandspräsidenten ernannt. Der erste Erfolg des Kontinentalverbandes war die Aufnahme des Volleyballs als Disziplin bei den „Asian Games“. Seit 1958 messen sich die Herren bei den alle vier Jahre stattfindenden „Asian Games“ im Volleyball, seit 1962 die Damen. 1962 wurde der Kontinentalverband zudem, nachdem die FIVB 1961 beschlossen hatte, die beiden bis dahin existierenden Kontinentalverbände aus Asien und Südamerika in Komitees der kontinentalen Zonen umzuwandeln, in „Asian Volleyball Federation“ (AVF) umbenannt. Zwei Jahre später, am 8. Oktober 1964, fand die erste Kongresssitzung des nun von AVF in „Asian Sport Committee“ umbenannten Komitees statt, an dem 22 Nationalverbände teilnahmen und den bisherigen Verbandspräsidenten Nishikawa zum neuen Vorsitzenden des ASC ernannten. Im gleichen Jahr feierte der asiatische Volleyballverband seinen ersten großen Erfolg, gewannen die Damen aus Japan doch bei den Olympischen Spielen in Tokio das zum allerersten Mal ausgetragene Volleyballturnier und somit nicht nur als erste Frauen-Nationalmannschaft der Welt, sondern auch als erstes Mitglied des AVC eine olympische Goldmedaille. Später wurde der ASC aufgrund einer Revision der „Fédération Internationale de Volleyball“ wieder in „Asian Volleyball Confederation“ umbenannt. 1975 richtete der asiatische und ozeanische Kontinentalverband im australischen Melbourne das erste Mal die Asienmeisterschaften im Volleyball aus, die sowohl bei den Damen als auch bei den Herren Japan gewann. Seit 1975 wird die Asienmeisterschaft im Vierjahres-Rhythmus ausgetragen.

Organisation und Aufgaben der AVC

Organisatorisch und strukturell setzt sich der AVC aus fünf verschiedenen administrativen Organen zusammen: dem Verwaltungsrat (Board of Administration), der Generalversammlung (General Assembly), dem Vorstand/geschäftsführenden Ausschuss (Executive Committee), den technischen Ausschüssen und dem Gremium (Technical Committees and Council) sowie den 65 Nationalverbänden (National Federations). Die Generalversammlung ist die höchste Gewalt des Kontinentalverbandes und findet alle zwei Jahre statt. Im Rhythmus von vier Jahren wählt die Generalversammlung die Mitglieder des Verwaltungsrates (Board of Administration) neu. Der Verwaltungsrat tagt gemeinsam mit den verschiedenen Technischen Ausschüssen jedes Jahr und hat die Aufsicht über deren Arbeit und die des Gremiums sowie die Entscheidungen des Vorstands. Aktueller Präsident des AVC seit 2008 ist Saleh Bin Nasser aus Saudi-Arabien, der zuvor seit 1992 das Amt des Vizepräsidenten innehatte.
Der AVC ist verantwortlich für die Leitung, Verwaltung, Entwicklung und Förderung des asiatischen sowie ozeanischen Volleyballsports unter Einhaltung der Regeln, Bestimmungen und Vorschriften des internationalen Dachverbandes „Fédération Internationale de Volleyball“. In Zusammenarbeit mit den 65 Nationalverbänden treibt er die Weiterentwicklung des Sports selber, aber auch die Professionalisierung der Athleten und Trainerstäbe voran, um die Konkurrenzfähigkeit und den Erfolg international aufrechtzuerhalten oder gegebenenfalls zu verbessern. Ebenso wichtig ist seine Aufgabe, die prestigeträchtige Asienmeisterschaft sowie andere kontinentale Wettbewerbe und Turniere, wie das Volleyballturnier der Asian Games, die alljährliche Beach Tour oder die Asian Beach Games zu organisieren und auszurichten. Zudem ist der AVC für die Organisation von Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele, Weltmeisterschaften oder andere internationale Wettbewerbe verantwortlich.