In die Situation rund um Corona im Volleyball kommt keine Ruhe. Im letzten Artikel haben wir aufgrund unserer Facebook-Umfrage noch einmal Expert:innen mit ihren differenzierten Meinungen befragt, wie sie mit der laufenden Saison weiterverfahren würden (fortsetzen, pausieren oder abbrechen). Alle Informationen haben nur den Amateur-Volleyball betroffen (bis Dritte Liga).

Jetzt gibt es neu-aufgetretene Probleme bei der Durchführung im Profibereich, konkret beim Bundesligaspiel am 1. Februar zwischen dem VfB 91 Suhl und USC Münster. Der Vorwurf, der von Suhler Seite am 3. Februar kommuniziert wurde, ist, dass von Seiten der Volleyball Bundesliga (VBL) Druck ausgeübt worden sei, dass Spiel trotz eines positiven Corona-Tests einer Spielerin im Suhler Team am Spieltag, stattfinden lassen zu müssen. Delikat: Es handelte sich um eines der Spiele, die live im Free-TV auf Sport1 zu sehen sind. Beim Spiel selbst konnten die Zuschauer dann teilweise Spielerinnen und das Trainerteam von Münster mit Maske sehen. Was während der Liveübertragung schon ein paar Fragezeichen in unseren Köpfen erzeugte.

Auch am Spielfeldrand stand Münsters Cheftrainerin Lisa Thomsen mit Maske im Spiel zwischen dem VfB Suhl LOTTO Thueringen – USC Muenster Foto: Bastian Frank / http://www.frankphoto.de/

VolleyballFREAK hat noch am gleichen Tag versucht, weitere Infos für Euch zu bekommen. Beim VfB 91 Suhl waren aber weder der PR-Verantwortliche Tim Berks, noch die Geschäftsstelle zu erreichen. Auf Seiten vom USC Münster wollte der PR-Verantwortliche Lukas Elkemann keinen Kommentar abgeben.

Ein Gespräch führen konnten wir mit Josephine Dörfler, bei der VBL für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Sie wollte sich ebenfalls nicht zu der Sache äußern, sagte aber, dass noch am 3.2. ein Gespräch mit Suhl stattfinden würde, um über die Vorwürfe konstruktiv zu sprechen. Ergebnisse sollen demnach zeitnah veröffentlich werden, um weiteren Schaden zu vermeiden.

Wir bleiben weiter am Ball und hoffen, dass sich im Nachgang des Spiels keine weiteren Spielerinnen oder Funktionär:innen infiziert haben.

Statement der VBL, Josephine Dörfler vom 4.2.22

Statement der Volleyball Bundesliga zur Durchführung des Spiels VfB Suhl LOTTO Thüringen gegen USC Münster

Die gegenwärtige Situation ist für alle sehr herausfordernd und die Volleyball Bundesliga (VBL) ist sich ihrer Verantwortung in dieser Lage bewusst. Infolgedessen hat die VBL im Nachgang an das Spiel am vergangenen Dienstag, 1.2.2022, das Gespräch mit den Verantwortlichen des VfB Suhl LOTTO Thüringen gesucht. Bei diesem hat sich gezeigt, dass beide Parteien unterschiedliche Auffassungen zum Vorgehen haben. Die VBL akzeptiert die Kritik des VfB Suhl LOTTO Thüringen und hat Verständnis dafür, dass die Entscheidung zur Spieldurchführung nicht auf hundertprozentige Zustimmung stößt.

In der vorliegenden Situation wurde seitens der VBL jedoch gemäß den gemeinsam von den Klubs und der VBL festgelegten Leitlinien zu coronabedingten Spielverlegungen gehandelt. Da ausreichend Spielerinnen auf der Mannschaftsmeldeliste tagesaktuell negativ getestet waren, hat die VBL entschieden, dass das Spiel stattfindet.

Der VfB Suhl LOTTO Thüringen wird sich in der nächsten Arbeitskreissitzung der 1. Frauen-Bundesliga dafür einsetzen, die vorliegenden Regularien an die dynamische Pandemiesituation anzupassen. Prinzipiell gilt, dass die VBL Beschlüsse hinsichtlich möglicher Spielverlegungen niemals leichtfertig trifft, sondern immer im engen Austausch mit allen Beteiligten und entsprechend der Vorgaben des RKI. Selbstverständlich hat hierbei die Gesundheit aller Beteiligten höchste Priorität. Aus gegebenem Anlass wird die VBL die Klubs hinsichtlich des Vorgehens im Falle positiver COVID-19-Testergebnisse noch einmal sensibilisieren und etwaige Unklarheiten präzisieren.