Die Mitgliedsbeiträge steigen – und wie du helfen kannst, das zu verhindern
Steigende Energiepreise, teureres Material, höhere Mieten für Sporthallen und zunehmende Ausgaben für Wettbewerbe, Schiedsrichter und Verwaltung – viele Volleyballvereine ächzen unter der Kostenlast. Die logische Folge scheint oft: Die Mitgliedsbeiträge müssen rauf.
Aber muss das wirklich sein? Und wenn ja, wie lässt sich das fair und transparent kommunizieren? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du als Vereinsmitglied selbst dazu beitragen kannst, dass dein Volleyballverein auch in Zukunft bezahlbar und leistungsfähig bleibt – ganz ohne Zaubertricks, aber mit viel Teamgeist!
Worum geht’s eigentlich genau?
Volleyballvereine finanzieren sich in der Regel aus vier Hauptquellen:
- Mitgliedsbeiträge
- Zuschüsse von Städten, Verbänden oder dem Landessportbund
- Sponsoring
- Einnahmen aus Veranstaltungen oder Spendenaktionen
Was viele nicht wissen: Mitgliedsbeiträge decken oft nur einen Teil der realen Kosten. Die Differenz wird über ehrenamtliches Engagement und andere Einnahmen kompensiert. Wenn diese Lücken größer werden – zum Beispiel durch gestiegene Hallenkosten oder Materialpreise – kommen Vereine schnell an ihre Grenzen.
Warum steigen die Kosten?
Ein paar Beispiele aus der Praxis:
- Hallenmieten steigen, weil Städte und Kommunen sparen müssen.
- Trikots, Netze, Bälle kosten durch Inflation und gestiegene Transportkosten deutlich mehr.
- Trainer:innen und Übungsleiter:innen erhalten Aufwandsentschädigungen, die ebenfalls angepasst werden müssen.
- Schiedsrichterkosten und Meldegelder in den Ligen steigen stetig.
- Verwaltungsaufwand durch Datenschutz, Versicherung, Digitalisierung etc. nimmt zu.
All das summiert sich. Und da viele Volleyballvereine finanziell auf Kante genäht sind, bleibt wenig Spielraum.
Wie können Beitragserhöhungen vermieden werden?
Der erste Impuls vieler Vorstände ist oft: Wir müssen sparen. Doch das geht nur begrenzt, ohne dass Qualität, Angebot oder Jugendarbeit leiden. Stattdessen braucht es clevere Ideen und Engagement. Hier sind einige Maßnahmen, die wirklich helfen können:
1. Fördermittel nutzen
Der Landessportbund, Kommunen oder EU-Programme bieten vielfältige Förderungen – für Jugendarbeit, Integration, Digitalisierung oder sogar neue Netze und Bälle. Wichtig ist, dass jemand die Anträge stellt!
2. Sponsoring aktiv angehen
Ob Bandenwerbung, Trikotaufdruck oder ein „Sponsor des Spieltags“ – lokale Unternehmen sind oft offen für Engagement im Sport. Wichtig: Professionell auftreten, Nutzen kommunizieren und Beziehungen pflegen.
3. Kosten clever senken
- Stromfresser durch LED ersetzen.
- Hallenzeiten besser auslasten oder mit anderen Vereinen teilen.
- Material zentral beschaffen oder gemeinsam mit anderen Clubs einkaufen.
4. Ehrenamt stärken
Ohne Freiwillige läuft nichts im Verein. Wer Trainer:innen aus den eigenen Reihen ausbildet oder Helfer:innen für Orga, Turniere, Social Media & Co. findet, spart bares Geld – und stärkt den Teamgeist.
5. Weitere Einnahmequellen
Turniere, Vereinsfeste oder Grillabende bringen nicht nur Geld, sondern auch Gemeinschaft. Auch moderne Ansätze wie Crowdfunding (z. B. für Trikots oder einen Beachplatz) funktionieren gut – besonders, wenn alle mitziehen.
Und wenn Beiträge dennoch steigen müssen?
Trotz aller Maßnahmen kann es vorkommen, dass eine Beitragserhöhung unvermeidlich ist. Dann kommt es auf die Kommunikation an:
1. Transparenz ist das A und O
Erklärt offen, wofür das Geld gebraucht wird. Zeigt konkrete Zahlen: Wie viel kostet ein Spielbetrieb? Was kostet eine Halle pro Stunde? Was zahlt der Verein für Schiedsrichter? Je klarer die Faktenlage, desto mehr Verständnis entsteht.
2. Vergleich schaffen
Zeigt auf, wie eure Beiträge im Vergleich zu anderen Vereinen in der Region oder Sportarten stehen. Oft stellt sich heraus: Der eigene Beitrag ist trotz Erhöhung noch sehr moderat.
3. Mitglieder einbeziehen
Fragt die Mitglieder: Was ist euch wichtig? Was würde fehlen, wenn wir einsparen müssten? Beteiligung schafft Akzeptanz – besonders bei Eltern und aktiven Sportler:innen.
4. Härtefälle berücksichtigen
Bietet Staffelungen oder Ermäßigungen für Familien oder Menschen mit geringem Einkommen an. Das verhindert soziale Ausgrenzung – und zeigt, dass der Verein zusammenhält.
Was können Mitglieder selbst tun?
Du denkst, du bist „nur“ Mitglied und kannst wenig beeinflussen? Falsch gedacht! Jeder und jede kann aktiv dazu beitragen, dass der Verein finanziell stabil bleibt:
1. Ehrenamtlich mithelfen
Du musst kein Coach sein! Auch Unterstützung bei Veranstaltungen, Social Media, Website, Fahrdiensten oder als Turnierleitung entlastet den Verein – und spart bares Geld.
2. Sachspenden
Hast du gut erhaltene Bälle, Trikots oder Sporttaschen übrig? Oder Kontakte zu einem Sportgeschäft? Jede Sachspende zählt.
3. Neue Mitglieder werben
Mehr Mitglieder = mehr Beitragseinnahmen. Erzähle Freund:innen, Bekannten, Kolleg:innen vom Verein. Vielleicht sucht jemand genau das, was ihr anbietet!
4. Ideen einbringen
Hast du Ahnung von Grafikdesign, Buchhaltung oder Fundraising? Oder einfach eine coole Idee für ein Turnier oder Social-Media-Aktion? Bring dich ein – jeder Beitrag zählt!
Fazit: Volleyball ist Teamsport – auch außerhalb des Feldes
Klar, ein Volleyballverein muss wirtschaftlich arbeiten. Aber das bedeutet nicht, dass jede Kostensteigerung direkt an die Mitglieder weitergegeben werden muss. Mit einem starken Ehrenamt, kreativen Ideen, transparenter Kommunikation und engagierten Mitgliedern können auch schwierige Zeiten gemeistert werden.
Denn eines gilt im Sport wie im Vereinsleben: Wer zusammenhält, gewinnt.
Wie geht euer Verein mit steigenden Kosten um?
Habt ihr kreative Lösungen gefunden? Dann schreibt es in die Kommentare oder schickt uns eure Erfolgsgeschichte – vielleicht wird sie der nächste Beitrag auf Volleyballfreak!