In den vergangenen Jahren war ich des öfteren auf diversen Tour-Stops der höchsten deutschen Beachserie, so wie hier in Binz 2015. Jetzt habe ich es endlich zum Finale der Beach Tour an den Timmendorfer Strand geschafft und bin immer noch ein wenig geflasht. Meine Eindrücke möchte ich mit dir in diesem Blogpost teilen.

Die Eröffnungsfeier

Wie so viele Beachfans sind auch wir bereits am Donnerstag angereist. Ab 20 Uhr sollte auf dem Timmendorfer Platz die Eröffnungsfeier für die Beachvolleyballteams starten. Leider war das Wetter nicht ganz so gut wie die letzten Jahre. Es schüttete aus Eimern, aber rechtzeitig zur Eröffnung hatte Petri erbarmen mit uns. Wir haben alles im Video für euch festgehalten.

Es war ein toller Rahmen um den besten 16 Damen- und Herrenteams Deutschlands bereits im Vorfeld Respekt zu zollen. Auch cool fand ich, dass erfolgreiche Nachwuchspieler wie unsere frischen U19-Europameisterinnen Svenja Müller und Leo Sophie Kunst eine Bühne bekamen und extra vom DVV geehrt wurden.

Für dich als Fan war es die Gelegenheit deinem Lieblingsbeachteam ganz nah zu kommen, um ein Selfie zu erhaschen oder einfach ein paar nette Worte zu wechseln.

Alle 16 Damen und Herrenteams auf einen Schlag. 😉

3 anstrengende aber schöne Tage

Durch den VolleyballFREAK-Blog und die dazugehörigen Kanäle ist es inzwischen kein Problem mehr für uns mit einer Akkreditierung auf großen Events wie das DVV-Pokalfinale oder das Beach World Tour Finale in Hamburg ausgestattet zu werden.

v.r.n.l. Eike, Katja, Nina und Steffen berichteten vom Timmendorfer Strand

In Timmendorf waren wir mit Nina, Katja, Eike und mir vorort um Fotos, Interviews, Posts und Storys für sämtliche Kanäle zu produzieren. Das Resultat kann sich wirklich sehen lassen. Eine kleine Galerie mit ausgewählten Fotos und Interviews findet ihr am Ende des Blogposts.

Trotz des relativ großen Teams waren die Tage immer lang und anstrengend. Doch die einzigartige Atmosphäre auf dem Center Court, sowie auf den Side Courts entschädigt uns für alles.

Ein Beach-Match voll mit Zahlen und Daten

Bereits bei meinem Besuch in Düsseldorf ist mir der frische Wind auf der Beach Tour aufgefallen. Mit dem Innovationspartner comdirect ist einiges an Ideen in unseren tollen Beachsport eingeflossen. Die Athleten tragen Chips in den Spielerleibchen, damit werden bei den Spielen auf dem Center Court über das gesamte Spiel Daten wie Sprunghöhe, Intensität uvm. gesammelt. Nach jedem Spiel werden die Werte den Zuschauern im Stadion präsentiert. Damit realisiert man erst mal die sportliche Leistung, die man kurz vorher live auf dem Beachfeld gesehen hat.

Warten auf die Entscheidung durch die Video Challenge

Auch neu in diesem Jahr war die Comdirect Videochallenge. Für dieses Hilfsmittel sind um den gesamten Center Court Kameras auf die Linien, das Netz, den Überquerungssekto und die Netzkante ausgerichtet. Die Spieler haben dann jederzeit die Möglichkeit eine Entscheidung zu “challengen”. Nach einer kleinen Wartezeit wird die Szene auf der großen Leinwand den Spielern und Zuschauern präsentiert. Die Entscheidung wird damit für alle nachvollziehbar und das Spiel fairer.

Volle Ränge und lange Schlangen

In Timmendorf konnte ich das gleiche Phänomän wie in Düsseldorf beobachten. An den Finaltagen waren die Ränge voll und die Schlangen an der Tribüne noch länger. In Timmendorf konnte man sich 1200 der 6000 Gesamtplätze über Tickets sichern. Für die restlichen 4800 Plätze war der Eintritt wieder frei.

Abwechslung im Beach Village

Wer mal keine Lust hatte sich ein Spiel anzuschauen, konnte im Beach Village Abwechslung finden. Neben unzähligen Fressbuden präsentierten sich die Sponsoren. Mein Team und ich testeten z.B. unsere Sprungkraft und Reaktionsgeschwindigkeit am Comdirect-Stand. Auch die Schlaghärte konnte man am Stand der Techniker messen lassen.

Der Samstagabend als weiteres Highlight

Direkt nach dem Abpfiff des letzten Damenhalbfinals am Samstag begannen die Umbauarbeiten für die große NJoy Party auf dem Center Court und dem Feuerwerk auf der Timmendorfer Seebrücke.

Für die Spieler, Spielerinnen, Orgacrew und alle Fans ein toller Rahmen in dem Event um sich selbst zu feiern.

Auch VolleyballFREAK hat das tolle Feuerwerk genossen.

Geschichten des Beachsports

Auch in diesem Jahr gibt es über die Athleten wieder einiges zu erzählen.

Die Sieger

Siegerfoto vom Timmendorfer Strand

Als erstes gratulieren wir unseren neuen deutschen Beachvolleyballmeistern 2018

Victoria Bieneck und Isabel Schneider sowie Julius Thole und Clemens Wickler.

Genauso viel Respekt haben wir vor den Vizemeistern Kim Behrens und Sandra Ittlinger und Yannick Harms und Arne Bergmann.

Nicht zu vergessen unsere Gewinner der Bronzemedaillien Teresa Mersmann und Cinja Tillmann sowie Nils Ehlers und Lars Flüggen.

Block² schrammt knapp an einer Medaillie vorbei

Es war schon kurios was am Donnerstag passierte. Erst kam über die Sozialen Medien ein Video von Kira Walkenhorst, wo sie die Deutsche Meisterschaft absagen musste. Wenig später postete Chantal Laboureur auch noch ein Video, wo sie ihre Fans über ihr Aus für Timmendorf informierte.

Block²: Leonie Kötzinger und Julia Sude

Es war schon kurios, als am Donnerstag über die sozialen Medien erst ein Video von Kira Walkenhorst mit ihre Absage zur deutschen Beachmeisterschaft veröffentlicht wurde. Als dann wenig später Chantal Laboureur ebenfalls die Fans über ihr Aus für Timmendorf informierte, war VolleyballFREAK wie du sicher auch geschockt.

Ein Blick in die aktuelle Meldeliste zeigte dann schnell eine kleine Überraschung. Denn die “alleingelassenen” Partnerinnen Leonie Kötzinger und Julia Sude machten aus der Not eine Tugend und taten sich zusammen, um das Feld auf zu mischen. Am Ende überraschten sie und das Interimsduo erreichte den 4. Platz.

Von dem Zusammenschluss der Beiden profitierte gleichzeitig noch ein anderes Team. Claaßen / Interwies erfuhren am Donnerstag, dass sie kurzfristig als Team nachrücken durften.

3 rote Karten in einem Punkt

Direkt am Freitag auf dem Side Court kam es zu einer kuriosen Szene im Spiel Walkenhorst / Winter gegen Westphal / Mäurer. Alex Walkenhorst ist bekannt für seine kritschen und provokativen Kommentare auf und neben dem Spielfeld. Seine Posts lese ich immer gerne und kann häufig auch nur zustimmen. Nach einen schwachen 1. Satz (15:21) von Walkenhorst/Winter mit bereits einer gelben Karte wegen Zeitverzögerung, starten die beiden zunächst gut in den 2. Satz. Beim Stand von 11:12 pfiff der Schiedsrichter einen Ball als Übergegriffen gegen Alex. Aus meiner Sicht war die Entscheidung richtig. Danach startete wieder mal eine Diskussion von Alex mit dem Schiedsrichter. Dieser gab ihm zunächst die rote Karte für Zeitverzögerung. Danach eskalierte das Ganze und Alex regte sich laut auf dem Platz, gut hörbar für alle Fans, über den Schiri auf. Darauf folgt, dann die 2. rote Karte. Walkenhorst/Winter nahm dann eine Auszeit. Hier realisierte Sven erst die 2. rote Karte und fing ebenfalls lauthals gegen den Schiedsrichter zu wettern. Dieser hatte keine andere Wahl als die 3. rote Karte gegen Sven zu zeigen. Das Spiel lief dann bei 11:16 weiter. Diesen Rückstand konnten die beiden dann auch nicht mehr aufholen und verloren mit 15:21 den Satz und dami das Spiel.

Gelb im ersten 1. Satz für Walkenhorst / Winter

Mir ist klar, dass Emotionen zum Beachsport dazu gehören, aber was ich da gesehen habe, hat nichts mehr mit einer Vorbildfunktion zu tun! Gerade als einer der älteren Spieler auf der Tour sollte man versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Unser Fazit zur DM am Timmendorfer Strand und der deutschen Beach Tour 2018

Als Newbie am Timmendorfer Strand kann ich nun verstehen, warum so viele Beachfans diesem Event jedes Jahr aufs Neue entgegen fiebern. Ein Moment bleibt für mich besonders in Erinnerung:

Ich saß als Fotograf neben der Werbebande. In der letzten Auszeit des Tie-Breaks vom hartumkämpften Herrenfinals heizten die Moderatoren die mit 6000 Plätzen prallgefüllte Arena noch ein mal an mit: “Wir werden jetzt nochmal richtig laut und fangen mit 50% an. … jetzt 59%. … 60% … 70% … 80% … 90%… 92% …. 100%”. Das komplette Publikum ist rastete aus und ich bekam Gänsehaut.

Angeheizt vom Moderator rasten die Fans aus. Nur der Schiri darf nicht mitmachen. 😉

Die technischen Neuerungen der Beach Tour finde ich super und sollten unbedingt beibehalten werden. Das Rahmenprogramm von Donnerstag bis Sonntag ist top.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man in Timmendorf eine Arena auch mit 10.000 Leuten füllen könnte und davon 4000 Tickets in den Verkauf geben könnte. Auf den Tribünen selber könnte noch Personal mit Bauchläden unterwegs sein, die mit Getränken und Snacks ausgestattet sind.

Wie fast auf jedem Großevent waren die sanitären Anlagen ein Nadelöhr. Sie waren zwar sauber, aber gerade bei den Frauen gab es lange Schlangen.

Nun noch viel Spaß mit den Fotos und den Interviews

Fotos von der deutschen Beachvolleyballmeisterschaft 2018

Interviews vom Timmendorfer Strand 2018