Volleyball Kombinationsangriffe – den Gegner perfekt täuschen!

Volleyball Kombinationsangriffe – den Gegner perfekt täuschen!

Einige Dinge machen den besonderen Reiz des Volleyballspiels aus, Kombinationsangriffe gehören dazu. Weniger bringt das Publikum mehr zum Toben als erfolgreiche Angriffskombinationen, bei welchen der Zuspieler seine Angreifer in eine optimale, blockfreie Situation bringt und diese dann hart und spektakulär abschließen können.

Aber wie funktionieren Kombinationen (Kombis) eigentlich, was gibt es zu beachten und welche Kombis gibt es?

Hier erfahrt ihr alles über Kombis, mit anschaulichen Grafiken illustriert.

Viel Spaß beim Trainieren!

 


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Handlungsablauf- und analyse der Angriffssicherung

Beschreibung der Situation

An dieser Stelle soll es um „spezielle Angriffskombinationen“* gehen. Anders als beim „üblichen“ Angriffsaufbau müssen sich bei diesen neben dem normalen Zusammenspiel mit den Zuspieler auch die angreifenden Spieler abstimmen, wenn sich z.B. die Laufwege kreuzen oder sie sehr nah zueinander abspringen.

Zuspiel: Auf das Tempo kommt es an

Im Volleyball werden Pässe in bis zu 4 verschiedene Tempi unterschieden:

  • 1. Tempo (1. Welle) schnelle Pässe (bis zu 0,4 sec., wie bei Aufsteiger, 2m Schuss…)

    • der Angreifer spring vor dem Zuspiel ab

    • der Angreifer springt mit dem Zuspiel ab (Kurzer)

    • im Spitzenvolleyball wird auch der Hinterfeldball dem 1. Tempo (Pipe) zugeordnet

  • 2. Tempo halbschnelle Pässe (1 m Ball, Außenpass, 0,8 – 1,2 sec)

    • Beginn des Anlaufs, wenn der Ball in der Hand des Zuspielers ist

  • 3. Tempo halbhohe Pässe (hoher Außenpass, langsame Hinterfeldbälle, 0,8 – 1,2 sec., die Pässe sind > 2m als die Netzkante)

    • Anlauf nach dem Zuspiel

  • 4. Tempo hohe Pässe (Notpässe, über 1,2 sec.)

    • Anlauf, wenn der Ball den höchsten Punkt passiert hat

Die Übergänge zwischen den Tempi sind fließend!

Wann/ wo wird welcher Pass gespielt?

Auf jedem Spielniveau hat sich durchgesetzt, dass der Zuspieler die nächsten Spielzüge ansagt. Hierfür hat sich ein Fingerzeichen-System (nicht einheitlich) durchgesetzt, z.B.

  • Zeigefinger (1) = Aufsteiger

  • Zeige- und Mittelfinger (2) = 2m Schuss

  • Usw.

Bezüglich des Angriffsortes haben sich 2 Systeme durchgesetzt:

  • Der Angriffsort ändert sich nicht (selbst wenn die Annahme weit weg vom Netz, sehr in die Feldmitte/ weit nach außen geht)

  • Der Angriffsort verschiebt sich relativ gesehen vom tatsächlichen Zuspielort

  • Auch Mischungen sind möglich: Die Außenpässe gehen immer an die Antenne, Schnellangriffe verschieben sich relativ gesehen

Angriffskombinationen: Auf jeden Fall trainieren?

Hierzu ein klares Nein! Entscheidend auf unterem und mittlerem Niveau (bis 3x/ Woche Training) ist die Perfektionierung des eigenen Spiels. Lieber

das Einfache gut machen – als das Schwere mit Fehlern

  • Um Kombinationen sinnvoll einzusetzen bedarf es eines hohen Trainingsaufwandes sowie Zuspieler und Angreifer, die mit diesem System umgehen können

  • Für jede Kombi sollte bei Nicht-Gelingen der Annahme/ Abwehr ein Sicherheitspass oder eines Abbruchsignals verabredet sein

  • Kombinationen setzen einen perfekten 1. Ball voraus

Intentionen von Angriffskombinationen im Volleyball

  • Die klarste Intention von Angriffskombinationen, ist den eigentlichen Angreifer lange zu verstecken um den Gegner Nachteile (bzgl. des Ortes und des Zeitpunkts) bei der Abwehr zu verschaffen

  • Ein Mittel ist das Breitmachen des Spiels (bei Zuspieler vorne Einbeiner Kopf sowie schneller Außenpass auf die Position IV, bei Außenangreifer auf der II entsprechend der 2/3m Schuss vor dem Zuspieler

  • Steht im Vorderfeld kein Kombinationsangreifer zur Verfügung und hat auch kein Hinterfeldspieler diese Qualität, kann der Schnellangreifer mittels Stopper-Bällen und Laufwegtäuschungen mit sich selbst kombinieren

  • Bei Angriffsstaffeln (IV spielt direkt neben der III einen 1m Ball) sollen Missverständnisse im Block provoziert werden: Der Blockspieler auf der II geht nicht mit dem Angreifer IV ins Feld, der Blockspieler III muss mit dem Schnellangreifer III mitspringen

  • Bei weiteren Kombis gilt es, die Aufmerksamkeit des gegnerischen Mittelblockers so lange zu binden, dass er den Weg zum tatsächlichen Angreifer nicht mehr schafft und so eine Einerblock-Situation entsteht

  • Befindet sich der Zuspieler vorne, und hat Angriffsqualitäten, kann auch er als Kombinationsangreifer genutzt werden

Handlungsablauf- und analyse der Angriffssicherung

Sicherung von Angriffskombinationen

Durch den veränderten Angriffsort einzelner Spieler verschieben sich automatisch die Sicherungskorridore/ positionen: Auch das Training dieser nicht vernachlässigen!

Hier einige Grundsätze:

  • Der kombinierende Schnellangreifer ist der einzige Spieler, der nie sichern kann, befindet er sich doch noch im Sprung

  • Bei Zuspieler im Stand sichert der Zuspieler in seinem Bereich, bei Zuspieler im Sprung unternimmt der Zuspieler den Versuch der Sicherung

  • Der Kombinationsangreifer hat nur begrenze Sicherungsfunktion. Bricht er frühzeitig die Situation ab, sichert er an seinem Ort

  • Der Libero und weitere nicht-angreifende Hinterfeldspieler übernehmen die Hauptverantwortung für die Sicherung

    • Leicht abwehrbare Bälle in Richtung Zuspieler spielen, schwierige Abpraller hoch in die Feldmitte

Grundsätzliche Angriffsicherung im Volleyball

Varianten von Angriffskombination

Grafik 1: Staffel 1/ Zuspieler Kombi

Die Grafik zeigt die Volleyball Angriffskombinationen Staffel 1 und die Zuspieler Kombi.

Volleyball Angriffskombinationen: Staffel 1 und Zuspieler Kombi

Grafik 2: Kopfkreuz/ Kreuz vorne

Die Grafik zeigt die Volleyball Angriffskombinationen: Kopfkreuz und Kreuz vorne

Volleyball Angriffskombinationen: Kopfkreuz und Kreuz vorne

Grafik 3: Schere/ Staffel 2

Die Grafik zeigt die Volleyball Angriffskombinationen: Schere und Staffel 2

Volleyball Angriffskombinationen: Schere und Staffel 2

Grafik 4: Explosion/ Verrückt

Die Grafik zeigt die Volleyball Angriffskombinationen: Explosion und Verrückt

Volleyball Angriffskombinationen: Explosion und Verrückt

*Alle Daten und die Nomenklatur beziehen sich auf Anzeige: Papageorgiou, A. & Spitzley, W. (2006). Handbuch für Leistungsvolleyball. Aachen: Meyer & Meyer