Ende November 2015 fand die Pressekonferenz statt. Frank Mackerodt verkündete das Grand Slam Turnier im Tennisstadion am Rothenbaum von Hamburg. Für mich stand damit eigentlich sofort fest, dass VolleyballFREAK bei diesem Mega-Event nicht fehlen darf. Anfang Mai kam mit dem Upgrade zum Major Event noch das Salz in die Suppe. Das war nach den ganzen negativen Schlagzeilen um die Sportstadt Hamburg endlich mal etwas positives.

Die Hamburger Location

Die Tour machte Stop auf der Tennisanlage am Rothenbaum vom Club an der Alster. Im Tennisstadion findet normalerweise die German Open statt. Diesmal ist es eben das Smart Major Event der Beachvolleyball-World-Tour. Auch wenn das Finale am Samstag schon 8.000 Fans fasste, bietet es noch Platz für deutlich mehr Zuschauer. Auf 6 Plätzen wurde neben dem Stadion ebenfalls Sand aufgeschüttet.

Für die Fans daheim gab es ein kleines Schmankerl. Alle Sidecourts wurden genau wie der Centercourt per Livestream übertragen. Das kann man für die Zunkunft gerne beibehalten.

Natürlich waren auf dem gesamten Gelände einige Sponsoren der Veranstaltung verteilt. Ein Highlight davon war sicherlich die Ballschussmaschine von Smart. Hier mussten die Bälle so abgewehrt werden, dass sie am Ende in ein Smart-Cabrio landeten.

Auch Kulinarisch hatte das Event einiges zu bieten. Neben normalen Steak- und Getränke-Stände gab es auch Hamburger, Fischbrötchen und Crepes-Stände. Leider waren einige nicht so gut organisiert. So dass man für einen Kaffee teilweise schon sehr lange anstehen musste. Hier ist auf jedenfall noch Luft nach oben.

Spannende Duelle um die letzten Olympiatickets

Die Dramatik des Sports könnte es nicht besser schreiben. Vier Jahre haben unsere deutschen Teams auf diesen Sommer hingearbeitet um bei Olympia in Rio dabei zu sein. Nun entschieden sich gerade zuhause beim Major von Hamburg für die 4 Teams Borger/Büthe, Holtwick /Semmler, Böckermann/Flüggen und Erdmann/Matysik, wer zu Olympia fahren darf.

Make some noise!

Borger/ Büthe meisterten sourverän die Vorrunde als Gruppen 1. und sicherten sich so einen Startplatz in der 2. K.O.-Runde des Singel-Elimination-Modus. Holtwick-Semmler mussten als 2. aus ihrer Gruppe dagegen eine Runde früher ran. Dort verloren die beiden leider Ihr Spiel gegen Humana-Paredes/Pischke mit 0:2. Damit war die letzte direkte Chance auf die Olympiaquali futsch und Borger/ Büthe konnte sich bereits vor ihrem Spiel über das Olympiaticket freuen. Über das 2. Olympiaticket freuten sich schon deutlich vor Hamburg unsere Beachvolleyball-Europameister Ludwig/Walkenhorsthttps://www.volleyballfreak.de/beach-nationalteam-laura-ludwig-kira-walkenhorst.html.

Bei den Herren verlief die Entscheidung noch viel knapper. Beide Teams Böckermann/Flüggen und Erdmann/Matysik verweilten knapp auf den hinteren Olympiaqualiplätzen. So kam es wie es kommen musste. Beide Teams wurden nur Gruppen 2. genau wie das mexikanische Team Virgen/Ontiveros. Der Lostopf ergab zudem, dass unsere beiden Teams direkt in der 1, K.O.-Runde aufeinander trafen. Hier behielten Böckermann/Flüggen die Oberhand und zogen in die nächste Runde ein. Gleichzeitig zogen die Mexikaner in die 2. K.O.-Runde und später auch noch gegen die Letten Plavins/Regza ins Viertelfinale ein. Damit war die direkte Olympiaquali für Erdmann/Matysik auch erledigt. Sie können sich aber noch über den Continental Cup in Stavanger vom 23. bis 26. Juni qualifizieren.

Ludwig/Walkenhorst holen Major-Titel

Das Foto zeigt Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, wie sich über den gerade gewonnen Major Titel in Hmaburg freuen.

Laura und Kira freuen sich über den Major-Titel vom Hamburg 2016 (©Beach Majors GmbH/Limex-Jörg Mitter)

Schon am Freitag im Viertelfinale drehten Ludwig/Walkenhorst im 2. Satz ein 17:20 in ein grandioses 22:20 und sorgten damit im Publikum für wahre Begeisterung. Der Samstag sollte es aber noch toppen. Die Sonne schien und so kam es wie es kommen musste. Bereits das Halbfinale gegen Walsh/Ross (USA) war ein wahrer 3 Satz-Krimi mit tollen Ballwechseln. In einem bereits gut gefüllten Stadion am Rothenbaum besiegten unsere deutsche Mediallienhoffnung in 1:04 Stunden mit 21:16, 19:21, 16:14. Schon bei diesem Spiel bekam ich als Fan eine kleine Gänsehaut.

Das deutsche Finale um 17 Uhr gegen die Brasilianer Agatha/Barbara und das tolle Wetter lockten dann sogar 8.000 Fans in das Stadion. Das Publikum sorgte für ein richtige Gänsehaut-Stimmung. Als Fan konnte man aber auch gar nicht anders als unser deutsches Team immer wieder nach vorne Peitschen. Denn was unsere Mädels unten im Sand boten, war Beachvolleyball auf aller höchstens Niveau und hervorragende Werbung für unserem Sport. Die Krönung war letztlich der Sieg in 3 Sätzen 21:19, 19:21, 15:12 und 59 Minuten. Herzlichen Glückwunsch an Kira und Laura! VolleyballFREAK drückt euch die Daumen für Rio!

Das Challenge-System im Einsatz

Was ist überhaupt das Challenge System? Die Hawk-Eye-Technik dürften viele von euch aus dem Tennis kennen. Dort kommt sie zum Einsatz um Tennisbälle genau in oder out zugeben. Beim Beachvolleyball muss natürlich auch entschieden werden, ob ein Ball drin ist, wenn er beispielsweise noch knapp die Linie berührt. Dazu kommen aber noch einige andere Situationen bei denen das Challenge System helfen kann. Das ist beispielsweise die Berührung (Touch) des Blocks bevor der Ball ins Aus geht oder Netznberührungen des Angreifers bzw. des Blockers. Jedes Team hat pro Satz 2 Einsätze (Versuche) des Challenges System frei. Haben sie recht bei Ihrer Challenge bleibt der Versuch erhalten. Liegen sie mit ihrer Behauptung einen Fehler anders gesehen zu haben falsch, wird ihnen ein Versuch abgezogen. In diesem Video wird euch die Hawk-Eye-Technologie von Julius Brink sehr gut erklärt.

Auch wenn die Auswertung einer Challenge immer etwas Zeit (gefühlt ca. 1 Min) in Anspruch nimmt, empfand ich die neue Technologie als Bereicherung. Da gerade bei knappen Satzständen hier faire Entscheidungen gefällt werden können.

Noch keine Presseakkreditierung

Einige Bekannte fragten mich, warum ich meine Fotos und Videos von der Tribüne aus gemacht habe. Das hat einen simplen Grund. Da ich wusste, dass es ein großes Event wird, habe ich erstmals probiert an eine Presseakkreditierung zu kommen. Dazu musste man sich lediglich über die offizielle Webseite http://www.smart-major-hamburg.de/ zur Akkrediterung anmelden. Leider kam dann Samstag vor dem Turnier die Absage. So kurzfristig zu erfahren, ob man als Journalist bzw. Fotograf dabei ist, finde ich sehr unglücklich. Da man schon ein wenig vorher die Anreise und Unterkunft planen muss. Ich hatte zwar noch über ein paar Kontakte angehauen und versucht doch noch an eine Akkredditerung kommen. Aber es sollte nicht sein. Naja davon geht die Welt nicht unter. Ich bin mir aber sicher, dass ich direkt am Court geilere Fotos und Videos gemacht hätte. Ich werde es weiter für euch probieren und irgendwann bin ich groß genug. Ihr könnt mich dabei unterstützen, indem Ihr regelmäßig hier im Blog vorbeischaut und Fans bzw. Abonnenten auf Facebook und Youtube werdet.

Das war mein kleiner Bericht der Erlebnisse und Erfahrungen vom Smart Major Event in Hamburg. An dieser Stelle möchte ich noch mal Danke sagen an den Macher Herr Mackerodt und die Agentur Comtent, welche sich um die Organisation gekümmert hat. Der deutsche Volleyball kann mehr Macher-Typen wie Herrn Mackerodt gebrauchen. Zudem hoffe ich, dass wir nächstes Jahr wieder ein Major Event in Hamburg zu sehen bekommen. Ich wäre mit Sicherheit wieder mit dabei.