Noch ein knapper Monat ist es hin bis zum DVV-Pokalfinale am 28.2.2016 am neuen Pokalstandort Mannheim. Dort treffen die jeweils besten deutschen Volleyballmannschaften aufeinander. In diesem Jahr sind es Allianz MTV Stuttgart vs. DSC Volleyball bei den Damen und TV Ingersoll Bühl vs. Berlin Recycling Volleys bei den Herren. Angefeuert werden sie von bis zu 15.000 begeisterten Volleyballfans. Doch der Weg bis ins Finale ist für die eine Mannschaft länger, für die andere kürzer.

Der lange Weg ins Pokalfinale

Am Anfang steht der Kreispokal. Hier treffen in der Regel die unterklassigen Mannschaften aus Kreisklasse /Kreisliga, in anderen Regionen aus der Bezirksklasse/Bezirksliga und Landesliga aufeinander und ermitteln den Kreispokalsieger. Diese steigen je nach Größe des jeweiligen Volleyball-Verbandes in einen weiteren Bezirkspokal oder direkt in den Landespokal bzw. Regionalpokal ein. Erst diese Sieger nehmen überhaupt am DVV-Pokal teil. Sie spielen aber in der Regel zunächst noch eine Qualifikationsrunde, bevor sie sich mit dem Profis aus der 1. Volleyball-Bundesliga im DVV-Achtelfinale messen dürfen. Von hier an sind es aber auch nur noch 3 Siege bis zum großen Finale.

Zur Einstimmung gibt es dieses Trailer zum DVV-Pokalfinale 2016 auf Facebook: https://www.facebook.com/volleyball.pokalfinale/videos/992286724198437/?fref=nf

Pokal oder nicht Pokal …

das ist jede die Saison gerade in den unteren Ligen die Frage. Warum dies in einigen Mannschaften überhaupt zur Debatte steht, kann ich persönlich allerdings nicht verstehen. Für mich sind Pokaltermine immer ein Highlight der Saison. Sieht man doch an den Spieltagen in der Regel die gleichen Mannschaften und selben Leute. Im Pokal dagegen lernt man auch einmal andere Mannschaften aus der Region oder sogar weiter weg kennen und kann sich mit ihnen messen. Dabei ist es mir prinzipiell egal, ob es eine unterklassige Mannschaft oder ein Team aus 2 Ligen weiter oben ist. Natürlich sind Spiele auf höherem Niveau einfach cooler. Aber die Leistung gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner abzurufen, muss dem Team auch erstmal gelingen.

Ein weiteres Argument für Pokalspiele ist aus meiner Sicht die „ Alles oder Nichts“-Tatsache. Unter der Saison merkt man ziemlich schnell, ob man oben mitspielt, im Mittelfeld festhängt oder stark abstiegsgefährdet ist. Je nach Situation fährt man dann einfach nur noch zu den Spielen um die Saison sauber zu Ende zu spielen. Ein wirkliches Kribbeln erzeugt bei mir nur noch ein echtes Saisonfinale um den Auf- oder Abstieg. Dazu gehören auch die Relegationsspiele am Ende. Beim Pokal muss man jedes Spiel mehr oder weniger an seine Grenzen gehen, da es sonst das letzte Pokalspiel für diese Saison gewesen sein könnte. Ich mag solche Spiele! Wie sieht es da bei euch aus?

Ein letzter Punkt für ein Pokalspiel ist, dass hier häufig auch mal die Spieler eine Einsatzchance bekommen, welche unter der Saison weniger bis gar nicht spielen. Daher sollte man ihnen diese Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln, nicht nehmen. Gerade auch für Jugendspieler kann ein solches Spiel noch einmal besondere Motivation bedeuten. Oder aber ihr könnt Spieler aus den unteren Mannschaften mit einsetzen. Dadurch ergeben sich evtl. neue Perspektiven für die eigene Mannschaft. Außerdem sind solche mannschaftsübergreifenden Aktionen super für das Vereinsgefüge, wenn man den Einsatz entsprechend verkauft.

  1. VolleyballFREAK-Tipp: Im Pokal darf nur mit gültigem Spielpass gespielt werden. Ein Einsatz mit Lichtbildausweis ist in diesen Wettbewerben nicht möglich.
  2. VolleyballFREAK-Tipp: Ihr dürft Spieler aus unteren Mannschaften nur einsetzen, wenn deren Mannschaft in der aktuellen Pokalrunde nicht mehr im Wettbewerb ist.

Dazu fällt mir eine passende kleine Geschichte ein. 2009 spielte ich noch in der Bezirksliga. Durfte im Pokal aber bei der 2. Herrenmannschaft, damals noch Verbandsliga, aushelfen. Zusammen mit einem weiteren Spieler aus Bezirksliga, 5 etamäßigen Herren aus 2. und 2 Jugendspielern(15 und 13 Jahre) fuhren wir zum Pokalspiel gegen eine andere Landesliga- und eine Verbandsligamannschaft. Beide Spiele gewannen wir sensationell mit 3:2. Diese beiden für uns grandiosen Spiele erzählen wir uns noch heute ab und zu bei dem ein oder anderen After-Trainings-Getränk. 😀 Die folgende Saison spielte ich dann übrigens in der Herren 2. Soviel zum Thema Perspektive. 😛

Keine Zeit für Pokal?!

Natürlich gibt es auch die andere Fraktion zum Thema Volleyballpokal. Diese sagt, warum gibt es diesen Wettbewerb überhaupt? Warum muss ich hierfür meine kostbare Zeit opfern? Dann frage ich aber mal provokativ dagegen: Warum nehmt ihr dann überhaupt an einem Spielbetrieb teil? Wenn euch die Teilnahme am normalen Meisterschaftsbetrieb reizt, warum reizt euch der Pokal dann nicht? Vielleicht gibt es ja jemanden, der mir die Logik näher bringen kann, ich würde sie gerne verstehen. Ich kann es nämlich nicht verstehen, wenn höherklassige Mannschaften den Pokaltermin absagen und lieber die Ordnungsstrafe zahlen. Gerade sie sollten mit gutem Beispiel voran gehen.

Welche Erfahrungen im Pokal habt ihr gemacht? Schreibt mir eure persönlichen Highlights, Geschichten oder auch einfach eure Meinung hier im unten in die Kommentare!

Eurer VolleyballFREAK

Steffen